Die Abschlussveranstaltung der Workshopreihe zur UBA-Studie „CO2-neutrale Prozesswärmeerzeugung“ fand am 23. April 2024 in hybrider Form online und vor Ort in Berlin statt. Mit rund 200 Vertretenden der verschiedenen Branchen fand die Veranstaltung großen Anklang.
Ziel der Veranstaltung war zum einen die zusammenfassende Vorstellung der zentralen Ergebnisse der Studie sowie der Branchenworkshops, die Diskussion dieser Ergebnisse als auch die Ableitung von Handlungsempfehlungen aus den gewonnenen Erkenntnissen.
In vier Impulsvorträgen haben Vertretende aus verschiedenen Unternehmen einen Einblick gegeben, wie eine Umsetzung CO2-neutraler Prozesswärmeerzeugung bereits in der Praxis gelingt und wo Schwierigkeiten liegen. Im Anschluss wurden die vorgestellten Ergebnisse und Impulse im Rahmen einer Podiumsdiskussion vertieft.
Im Laufe der Workshops haben sich branchenübergreifend folgende zentralen Herausforderungen bzgl. einer erfolgreichen Umsetzung herauskristallisiert:
- Nicht alle Unternehmen besitzen Kenntnis über die vollständigen technischen Möglichkeiten und das Potential CO2-neutraler Alternativtechnologien. Voraussetzung dafür ist eine Hochskalierung auf industrielles Niveau und Erfahrungen mit dem Anlagenbetrieb.
- Es wurde eine nicht ausreichende Infrastruktur der Versorgung mit grünem Wasserstoff als auch mit grünem Strom festgestellt
- Energiekosten machen einen wesentlichen Teil der Betriebskosten aus. Aus diesem Grund stellt die Preisentwicklung des grünen Wasserstoffes und des Stromes eine Planungsunsicherheit dar, welche Investitionsentscheidungen beeinflusst
- Die Verfügbarkeit von CO2-neutralen Energiequellen ist mit einem Fragezeichen versehen. Es ist nicht absehbar, ob in der Zukunft genügend grüner Strom verfügbar sein wird, um die steigende Nachfrage der Industrie decken zu können. Mit noch größerer Unsicherheit ist die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff behaftet.
Beispielhaft seien einige Handlungsempfehlungen genannt, die sich aus den technischen Ergebnissen der Studie sowie aus den Diskussionen und Arbeitsrunden der branchenspezifischen Workshops ergaben:
- Klimaschutzverträge sollten schnell umgesetzt und erprobt werden
- Wettbewerbsfähige Strompreise für die Prozesswärme müssten ermöglicht werden.
- Die Ergebnisse der Studie und der Workshops sollten verbreitet werden; des Weiteren müsste die Zugänglichkeit zu Ergebnissen von FuE-Projekten verbessert werden, um einen breiten Informationsaustausch gewährleisten zu können und Informationsdefizite zu vermeiden
Große Einigkeit bestand unter den Teilnehmenden darüber, dass das Ziel der CO2-Neutralität bis 2045 zwar eng gesteckt sei, technische Lösungen und Möglichkeiten jedoch überwiegend vorhanden seien. Wirtschaftlich und infrastrukturell gebe es allerdings noch einige Hindernisse, welche es trotz Schwierigkeiten so schnell wie möglich anzugehen und zu überwinden gelte, damit eine Umsetzung bestmöglich vorangetrieben werden könne.
Die Ergebnisse der Abschlussveranstaltung können eingesehen werden.