Den Zusatztermin zu Workshop 1 (Stahl/Schmieden/Härten) am 2. November 2023, der auf Grund einer Terminkollision mit dem HärtereiKongress angeboten wurde, nahm eine kleine, dafür umso diskussionsfreudigere Runde von 10 Teilnehmenden wahr.
In diesem Termin sollte vor allem auf einige der technischen der elf Thesen, welche die Grundlagen für eine Transformationsstrategie bilden (s. Bericht zum Kick-off) speziell aus dem Blickwinkel der Härtereitechnik eingegangen werden. Unterschieden wurde im Rahmen der Studie zwischen Lohnhärterein und Betriebshärtereien, die vielfach in der Automobilbranche angesiedelt sind. Bei den in der Studie und im Workshop näher betrachteten Prozessketten handelte es sich um das Einsatzhärten, das Vergüten und das Nitrieren & Nitrocarburieren. Die betrachteten Anlagentypen sind Durchlauföfen (für Lohn- und Betriebshärtereien) und Kammeröfen (für Lohnhärterein).
Während der Diskussion und dem interaktiven Arbeiten an einem digitalen Whiteboard wurden u.a. folgende Hindernisse aus dem Kreis der Teilnehmenden identifiziert:
Infrastruktur / Wirtschaftlichkeit
- Die notwendige Infrastruktur für einen hohen Strom- oder Wasserstoffbedarf besteht noch nicht.
- Mögliche Priorisierung von Produktionsbereichen oder Branchen für die Versorgung mit Wasserstoff; wie wird diese ggf. aussehen?
- Mögliche Abhängigkeit des Wasserstoffpreises vom Strompreis.
Verfügbarkeit
- In Anlehnung an die infrastrukturellen Hürden stellt sich weiterhin die Frage, ob überhaupt die benötigten riesigen Mengen an grünem Strom oder grünem Wasserstoff in Zukunft verfügbar sein werden.
- Damit eine Umstellung des Anlagenparks gelingen kann muss die Versorgungssicherheit gewährleistet sein.
Technologie / Forschung & Entwicklung
- Die Brennertechnik ist für den Einsatz von Wasserstoff in bestehenden Erdgasbrennern noch nicht ausgereift.
- Welchen Einfluss hat das Mischungsverhältnis eines Gasgemisches aus Erdgas und Wasserstoff auf die Brennertechnologie?
Darüber hinaus wurde das Thema Anlagenlebensdauer kritisch besprochen. Die Erkenntnisse aus der Diskussion wurden dankend aufgenommen und werden im Rahmen der Studie umgesetzt.
Die Ergebnisse der Workshops können hier eingesehen werden. Alle Ergebnisse fließen in die Abschlussveranstaltung am 23. April 2024 ein.